Designer-Interview 101: Miriam Derville

22.08.2012

Das kleine Zebra bloggt nicht nur über die herrlichsten Produkte, sondern interviewt jetzt auch Mamas und Papas, die hinter den (Kinder-) Marken stecken. In Paris haben wir uns mit Miriam Derville von MIMI’lou getroffen. Miriam ist in Deutschland geboren, ist aber für ihr Grafikstudium nach Frankreich gezogen und… dort geblieben. Ein interessantes Gespräch mit einer großartigen Designerin und einer Top-Mama.

 

Name: Miriam Derville

Alter: 30

Kids: Louca, 11 Jahre und Thibault, 8 Jahre

Wohnort: Paris

Entwirft für: MIMI‘lou

Erhältlich beim kleinen Zebra seit: schon immer ☺

 

 

1. Hast Du eine spezifische Ausbildung absolviert? Nach meinem Grafikstudium in Paris habe ich als künstlerische Leiterin in der Luxusbranche gearbeitet. Ich habe zehn Jahre lang Pressekampagnen und Pressefilms für Marken wie Givenchy, Lacoste, Guerlin und Hugo Boss lanciert. Danach habe ich mit meiner eigenen Marke mit Kinderdeko angefangen. Dadurch, dass ich damals für so wichtige Kunden arbeiten durfte, habe ich kostbare Erfahrung sammeln können.

2. Wie/wann hast du mit Deinen Entwürfen begonnen? Ich liebe die Welt rundum Kinder, will ihnen schöne Geschichten erzählen und ihre Fantasie anregen. So langsam entwickelte sich die Idee, um meine Illustrationen in Sticker umzusetzen. Meine Zeichnungen geben den Eindruck, sie wären wirklich auf der Wand gezeichnet. Dadurch können Kinder mit Nilpferden baden gehen, ein Häschen in die Ecke des Zimmers verstecken oder Tiere, auf einem Baum in ihrem Zimmer, füttern.

3. Wie verläuft Dein Gestaltungsprozess? Arbeitest Du mit der ‘Inspiration des Augenblicks’, arbeitest Du saisonbezogen …? Nein, eigentlich nicht. Ich habe schon immer die Mischung aus einfachen Zeichnungen und Druckwerk geliebt. Die Themen entwickeln sich eigentlich schon mit dem Alter und der Bedürfnisse meiner Kinder. Jedes Jahr bringt MIMI’Lou zwei neue Kollektionen. Wir arbeiten sozusagen zum Rhythmus der Messen. Dazu kommen noch Kollektionen für Kunden wie Habitat, 3 Suisses, Bettwäsche für einen japanischen Kunden usw. Dadurch geht die Arbeit immer weiter, und genau das finde ich fantastisch.

Ich entwerfe, worauf ich gerade Lust habe. Inspiration finde ich überall: in einem Roman, der Modewelt, einer Ausstellung, den Geschichten meiner Kinder, einem Schatten oder einer bestimmten Atmosphäre. Ich muss ehrlich sein, hier in Paris sind wir schon verwöhnt. An jeder Straßenecke finde ich Inspiration. Es reicht schon, um in der Gegend meines Ateliers zu spazieren. Überall gibt es alte Galerien und die inspirieren mich!

4. Welches Produkt (Deiner eigenen Entwürfe) magst Du am liebsten? In jeder Saison versuche ich, mir Designs mit einem Augenzwinkern auszudenken. In der letzten Kollektion haben wir ein Kissen entworfen in der Form eines Textballons, dass man in die Wiege neben das Baby legt. Auf dem Kissen steht: „Cette nuit je dors“ (übersetzt: diese Nacht schlafe ich). Das ist ein lustiges Geburtsgeschenk. Ich weiß nicht, ob die Babys unseren Rat folgen werden, aber die Mamas finden es lustig!

5. Welche Designer oder Künstler sprechen Dich besonders an? Ich finde die Illustrationen von Marc Boutavant oder von Sempé wunderschön. Auch die Arbeiten von Donna Wilson, Masion Georgette oder die Ausstellungen von Emilie FaÎf sind großartig. Es gibt so viele Künstler mit so viel Talent! Du solltest einen Blick auf ihre Websites werfen.

6. Mit wem würdest Du gerne zusammenarbeiten? Wir hatten das Glück, tolle Illustrationen entwerfen zu dürfen für Kunden wie Monoprix, Habitat, Paul & Joe, 3 Suisses. Es ist immer interessant, mit neuen Materialen zu arbeiten und innerhalb der Erwartungen des Kündens zu bleiben. Dabei kann es um ein bestimmtes Thema, Farbenpalllette oder um den Stil eines Landes handeln.

7. Inwieweit spielt ökologisches Bewusstsein eine Rolle bei Deinen Entwürfen? Wir versuchen so gut wie möglich unsere Produkte in Frankreich zu produzieren, um zu viel Transport zu vermeiden. Den negativen Einfluss, den wir über unsere Verpackungen oder Farbe auf die Umwelt haben, versuchen wir auch zu beschränken. Wir müssen an die Zukunft unserer Kinder denken.

8. Wovon träumst Du? Vom Reisen, freier Zeit zum Entwerfen, … Und natürlich träume ich davon, das Abenteuer von MIMI’Lou weiterhin evolvieren zu sehen. Wachsen und entdecken… wir werden‘s sehen!